Gin Tonic and Nick Cave
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Die BAR im ZILLERTALERHOF: A supersonic guide to Gin & Tonic

“I’m feeling supersonic
Give me gin and tonic
You can have it all but 
how much do you want it?“

– Oasis, Supersonic


Bartenders & Botanicals: Die uralte Frage nach dem Gin des Lebens

The Great Gatsby war ihm verfallen, auch Humphrey Bogart hat ihn geliebt und selbst James Bond griff in Dr.No zum ersten mal nicht zum Martini. Und neben unzähligen Lobeshymnen zahlreicher Musiker greift sogar her Royal Majesty, the Queen of England, gerne mal zum Glas. Die Rede ist natürlich vom vielleicht klassischsten Longdrink der Welt: Dem Gin & Tonic. So einfach und einprägsam, dass das Rezept schon im Namen steckt. Denn mehr als guten (!) Gin und etwas Premium Indian Tonic braucht es für den erfrischenden Cocktail mit Bitterkick eigentlich nicht.

Außer natürlich, man begibt sich zum Bartender (bzw. zur Bartenderin!) seines Vertrauens – beispielsweise also in die Hotelbar im ZILLERTALERHOF in Mayrhofen. Hier ist die Kunst des Mixens eine wahre Meisterklasse für sich, und entsprechend weit entfernt vom üblichen Standard – proudly presented by Ana Duarte, unserer Fachfrau aus Portugal. The devil’s in the detail – auch beim Gin Tonic, weiß die Barkeeperin. So einfach ist es dann also wohl doch nicht, denn Gins und Tonics sind gern so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die resultierenden Kombinationsmöglichkeiten verschiedener “Infusions” und “Bitters” ebenfalls. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen der besten Bartender(in).

The history of London Dry

Gin ist heute längst in aller Munde und gilt als Evergreen im Repertoire jeder guten Cocktailkarte. But why? Dazu ein kleiner geschichtlicher Rückblick: Als der eigentlicher Erfinder des Gin gilt der holländische Arzt Franciscus Sylvius de la Boe. Er brannte  irgendwann im 16. Jahrhundert hochprozentige Spitituosen aus Getreide und aromatisierte das Ergebnis anschließend mit wilden Wacholderbeeren (“infused spirit”). Nach der Holländischen Bezeichnung der Beeren (jeneverbes) erhielt das Destillat den Namen “Genever”. Interessant: Vor allem in den Niederlanden und Belgien wird diese jahrhundertealte Tradition des Gin-Urvaters noch bis heute gepflegt (zB. in der historischen Destillerie Bols in Amsterdam, seit 1575) – natürlich eine köstliche Empfehlung für alle Gin-Connaisseure! Den Siegeszug des floralen Genever begann aber erst während des dreißigjährigen Krieges – als Soldatengetränk der Niederländer – und später ihrer Verbündeten Briten. Die Engländer verliebten sich sofort und so entstand mit britischen Bränden wenig später auch das typische “London Dry”– Label. Bis heute ein beliebtes Qualitätssiegel zahlreicher Ginsorten.

The magical (G)infusion

Gin ist Geschmacksache. Wo Whisky, Rum oder Tequila für ihren einzigartigen Geschmack jahrelang in Holzfässern reifen müssen, werden dem Gin seine herzhaften, feinen, floralen oder frischen Aromen durch sogenannte “Infusions” verpasst. Eine Aromatisierung die den Gin-Basisalkohol nicht nur mit Wacholder, sondern gerne auch mit unzähligen anderen (meist natürlich streng geheimen) Kräuter und Pflanzenmischungen (Botanicals) “vermählt”. Hierzu können beispielsweise Rosmarin, Thymian, Rosenblätter, verschiedene Blüten, Zitrusfrüchte, Wurzeln, Hölzer und zahlreiche andere Gewürze verwendet werden. Bei einer klassischen Gin-Dampfinfusion wird die entsprechende Infusion dann direkt in einem Metallkorb in der Brennapparatur aufgehängt. Die aufsteigenden Alkoholdämpfe durchziehen die duftenden Botanicals und lösen so die ätherischen Aromastoffe. Sobald der Dampf dann abkühlt und kondensiert, entsteht ein aromatischer Gin. Fun fact: The Illusionist Dry Gin verwendet neben Süßholz, Zitruszesten und Macis (Muskat) zum Beispiel auch die zauberhaften Blüten der tropischen Schamblume (Clitoria ternatea). Die färben den Gin tiefblau – bis man ihn mit Tonic Water mischt. Dann verwandelt sich die Farbe im Glas nämlich in ein kräftiges Pink. Magisch!

The arts of tonic water

Man kann einen guten Gin immer auch straight oder on the rocks genießen, vielleicht mit einem Dreher Zitronen- oder Orangenzeste. Aber seine einzigartige Mixability macht beim Gin eben Tonic Water zur ersten Wahl. Ein alkoholfrei bitter-sprudeliges Erfrischungsgetränk mit Chinin-Kick vom Chinabaum, das unter Clubbing-Schwarzlicht übrigens leuchtet. Um einen classic Gin & Tonic zu mixen empfiehlt die Barkeeperin am ZILLERTALERHOF dann ein Verhältnis von einem Teil Gin auf zwei Teile Tonic. Dazu auch gern etwas Eis, damit der Long-Drink auch an warmen Sommerabenden im Zillertal lange kühl bleibt. Noch ein wichtiger Hinweis von der Frau hinter der Bar: Bloß keine billigen Tonics verwenden, denn ein exklusiver Gin verdient auch ein raffiniertes Tonic. Inzwischen gibt es neben dem klassischen “Indian Tonic Water” auch eine Vielzahl aromatisierter Tonic-Variationen. Dadurch ergeben sich enorm viele geschmackliche Kombinationsmöglichkeiten – und jeder Bargast bringt da natürlich immer auch seine ganz persönlichen geschmacklichen Vorlieben mit.

Bartenders choice: Botanicals

Und dann gibt es da noch die Garnituren, im Bar-Fachjargon auch „Botanicals“ genannt. Kleine Add-Ons um den perfekten Gin & Tonic abzurunden. Die bekannteste feststoffliche Zusatzkomponente ist natürlich ein knackig-grünes Scheibchen Gurke, das den Gin mit feiner Gartennote harmonisch perfektioniert. Aber man kann hier auch getrocknete Wacholderbeeren, rote Pfefferkörner oder frisch gemahlenen Schwarzpfeffer beifügen, ein Slice Lemon oder auch Basilikumblätter (Gin Basil Smash!). Den geschmacklichen Vorlieben und Möglichkeiten sind so also fast keine Grenzen gesetzt.

Ein guter Barkeeper kennt seine Gins, Tonics und natürlich seine Gäste wie kein anderer – und kann nach gewünschten Geschmacksprofilen  (herb, frisch, floral, sommerlich, spritzig, bitter, sweet und sour) entsprechend atemberaubende Kombinationen kredenzen. Im Zillertal kann man sich seine Add-On Botanicals dabei sogar einfach selbst in der freien Natur sammeln – wilden Rosmarin und Salbei, frische Feldgurken oder liebliche Bergblüten. Auch der Wacholder ist im Alpenraum heimisch, und so brennen manche Destillerien im Zillertal sogar ihren ganz eigenen authentischen Alpen-Gin (zB.: Der Bergheu Gin vom Stiegenhaushof in Schwendau). Und nach ein paar heimischen Gin-Variations an der Hotelbar im ZILLERTALERHOF singt man dann auch Oasis mit: I’m feeling supersonic, give me Gin & Tonic!

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